Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies zur Verbesserung der Benutzererfahrung. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Falls Sie Probleme mit einer wiederauftauchenden Cookie-Meldung haben sollten, können Ihnen diese Anweisungen weiterhelfen.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Mitglied werden Sponsor werden

10:30-10:50 Uhr - Forum 10

Endotracer-push-pull, synchrone vs. umsatzsyntone Dualtracersignale bei variabler Kluft-/Matrixflussverteilung

Ghergut, Julia; Behrens, Horst; Sauter, Martin

Georg-August-Universität Göttingen, Deutschland

Außergewöhnliche Fluidtemperaturentwicklungen an der Förderbohrung einer geothermischen Dublette in einem klüftig-porösen Reservoir, und die damit verbundene Vermutung einer empfindlichen Durchsatzabhängigkeit des Verhältnisses zwischen Kluft- und Matrixströmungsanteilen (durchsatzabhängige 'Reservoirdynamik') motivierten die erneute Durchführung einer künstlichen Markierung des Thermalwasserkreislaufs (unter Verwendung eines neuen Tracerstoffes) im zeitlichen Abstand von gut 21 Monaten nach der ersten Markierung, entsprechend einem Fluidumsatz von ca. 6.3 Mio. m³ zwischen 1. und 2. Fluidmarkierung, wobei eine merkliche Anhebung der Zirkulationsrate (Förder- und Reinjektionsrate) innerhalb der Dublette nach dem Umsatz von ca. 2.5 Mio. m³ (ab Zugabe des 1. Tracers) vorgenommen wurde.
Während das deconvoluierte (von Rezirkulation 'befreite' bzw. 'ent-faltete') Signal des 1. Tracers sich einem asymptotischen Wiedererhaltsplateau nähert, nämlich ca. 60% der eingespeisten Tracermenge, welche 'innerhalb' der Dublette im Kreislauf rezirkuliert werden, sind vom 2. Tracer bis dato nur ca. 20% dessen eingespeister Menge in seinem deconvoluierten Signal erfasst, welches über weitere ca. 10 Monate zu beobachten wäre, um sein Wiedererhaltsplateau innerhalb des Dublettenkreislaufs annähernd zu erreichen. Sog. 'mittlere Fluidverweilzeiten' um 35 - 55 Tage sind hier angesichts einer (leider gerade im Hauptdurchgang der Signale) starken Fließratenvariabilität nur eingeschränkt relevant, aussagekräftiger sind dabei z. B. Medianwerte des durchströmten Reservoirvolumens, ca. 2.7 Mio. m³, bzw. lediglich ca. 760 Tsd. m³ innerhalb des 'schnellen' Dublettenkreislaufs, welcher für die beobachtete Fördertemperaturentwicklung verantwortlich sein könnte.
Synchrone Tracersignalreaktionen (im Tailingsegment) auf Fließratenvariationen lassen sich (unter bestimmten Voraussetzungen bzw. mit gewissen Einschränkungen) wie Endotracer-push-pull-'Signale' auswerten, zwecks lokaler Reservoircharakterisierung im engeren Umfeld der Förderbohrung - welches sich durch Stimulationsmaßnahmen auch verändern kann, wie von Thomas Baumann, Jörn Bartels & Teams für Säuerungsmaßnahmen in Karbonatreservoiren bereits systematisch untersucht bzw. modelliert (Ueckert et al. 2020).
Asynchrone, aber Fluidvol.-syntone 'Doppelpeak'-Erscheinungen beider Tracer spiegeln hingegen strukturell-feste, großräumige Reservoirmerkmale wider.
Im aktuellen Beitrag wird dargelegt, wie sich beide Tracersignale zur Befundung und Quantifizierung 'schneller' versus 'langsamer' Fließwege im klüftig-porösen Reservoir auswerten lassen, und wie sich weitere Fördertemperaturprognosen und Reservoiroptimierungsoptionen (etwa: zusätzliche Bohrungen abteufen?) auf diese Tracerbefunde stützen können.

Präsentation (PDF)

Langversion (PDF)


Unsere Medienpartner

Impressionen